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1. Grundriss der römischen Altertümer - S. 180

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
180 92. Auszeichnungen des Feldherrn. vom Senate bewilligt. Der Feldherr mufste Konsul, Diktator oder Prätor sein, in einem gesetzlich erklärten Kriege (iusto et hostili bello) und unter eigenem Kommando (suis ansjjiciis) in seiner Provinz den Feind siegreich bezwungen, beziehungsweise die Grenzen des Reiches erweitert haben. Gegen den Triumph inter-cedierte zuweilen der Volkstribun. — Bis zur Genehmigung des Triumphes mufste der Sieger (wegen des imperium) vor der Stadt bleiben. Zu seinem Empfange versammelte sich deshalb der Senat gewöhnlich im Tempel der Bellona aufserhalb des pomerium („ad urbem, extra portam“). Am festgesetzten Tage zog der Triumphator vom Marsfelde durch die porta triumphalis, wo der Senat und die höchsten Magistrate ihn erwarteten, nach dem Circus Flaminius und Circus Maximus, von hier auf der via sacra und über das Forum nach dem Kapitol (Horat. ep. 7, 8. Od. 4, 2, 35). Hier brachte der Sieger dem Juppiter Capitolinus Gebete und weifse Stiere dar und legte eine goldene Krone und einen Teil der Beute im Tempel nieder. Die Strafsen waren bekränzt, die Tempel standen offen (Ovid. trist. 4, 2, 4), die Zuschauer riefen „lo triampe“ {Hör. ep. 9, 21. Od. 4, 2, 49) und die Soldaten sangen Siegeslieder oder auch Spottlieder (versus ludicri) auf den Feldherrn. Ordnung des Zuges. 1) Liktoren. 2) Magistrate und Senatoren. 3) Musiker (tibicines et cornicines). 4) Eroberte Gegenstände auf Wagen (Waffen, Fahnen, Statuen, Gold- und Silberbarren) und bildliche Darstellungen aui Holztafeln, die Bilder von Ländern, Flüssen, Städten, Modelle von Festungen etc. der besiegten Feinde, alle Abbildungen mit tituli. 5) Popa (cultrarius) und victimarii mit (100—300) weifsen Opferstieren, die mit vergoldeten Hörnern, Decken (infulae) und Aveifsen Binden (vittae) verziert waren. Daneben liefen festlich gekleidete Jünglinge mit Opferschalen. 6) Die vornehmen Kriegsgefangenen in ausländischer Tracht, Könige und Königinnen (Perseus, Zenobia. Liv. 45, 40) in Ketten; die Gefangenen wurden gewöhnlich nach dem Triumphe hingerichtet (so der Samnite Pontius, Jugurtha, Vercingetorix, der Jude Simon). 7) Wagen mit goldenen Kränzen und Ehrengeschenken der verbündeten Völker. 8) Liktoren des Feldherrn in Purpurtuniken mit vergoldeten und lorbeergezierten Fascen. 9) Der Triumphator in der tunica palmata, toga picta, vergoldeten Schuhen, Elfenbeinscepter (sciiuo) mit einem Adler auf der Spitze. Ein servus publicus hält hinter dem Sieger stehend einen Lorbeerkranz über dessen Haupt. Neben dem von weifsen Pferden gezogenen Wagen gingen Apparitoren, hinter demselben ritten die Legaten und Tribunen; dann folgte das Heer, die Soldaten alle mit Lorberkränzen; zum Schlüsse wurden Geschenke (donativa) an die Soldaten verteilt, sowie Auszeichnungen (dona militaria). In der Kaiserzeit triumphierten nicht die Feldherren, da sie unter den Auspicien und dem Imperium des Kaisers Krieg führten,

2. Grundriss der römischen Altertümer - S. 192

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
192 § 97. Einzelne religiöse Sagen. vermählt gewesen. Nach Janus gelangte Saturnus selbst zur Regierung und auch seine Herrschaft brachte ein goldenes Zeitalter. Zur Erinnerung daran feierten die Römer jährlich die Saturnalia, an welchem Feste alle Geschäfte ruhten, Verbrecher begnadigt und die Sklaven von ihrem Herrn bedient wurden. Wie Picus, Latinus, Faunus u. a. sollte Saturn König der Aboriginer gewesen sein und, während Janus auf dem Janiculum wohnte, sich auf dem Kapitol (alt mons Saturnius) angesiedelt haben und nach ihm hiefs Italien auch Saturnia. 2. Auch an Heroensagen ist das römische Volk sehr arm, so zwar, dafs es nicht einmal ein nationales Epos hervorbrachte, wie wohl die meisten Völker der alten Zeit. Was wir in Rom von nationalen Sagen finden, bezieht sich fast ganz auf Famulus (Gründung Roms); daneben gehen Reste von latinischen und sabinischen Sagen her, und mit der latinischen Sage verknüpften sich die Erzählungen von Aneas und seiner Landung in Latium. Die Aneas-sage tritt verhältnismäfsig sehr spät in Rom auf und ist hier kein naturwüchsiges, volksmäfsiges Erzeugnis, sondern das Ergebnis der Reflexion. Andere Sagen, wie die vom Evander und Herkules, sind von Grofsgriechenland nach Rom übertragen worden, also auch kein nationales Produkt. a) Die Stamm- und Gründungssage der Körner. Das kriegerische Römervolk leitete seinen Ursprung von Mars her, dem Wolfsgotte, der den Wolf zu seinem Symbole hatte, und so sind die Römer Wolfskinder. Nach der Sage hatte nämlich der Albanerkönig Prokas zwei Söhne, Numitor und Amulius. Letzterer verdrängte seinen Bruder Numitor von der Regierung, tötete dessen Söhne und machte die Tochter Rea Silvia (Ilia) zur Vestalin; als solche durfte sie sich nicht vermählen. Allein der Kriegsgott Mars erzeugte mit ihr die Zwillingskinder Romulus und Remus, bei deren Geburt das Bild der Vesta im Tempel seine Augen verbarg und der Altar erbebte (Ovid. last. 3, 45 ff.). Amulius liefs die Rea in den Anio werfen und die Zwillingskinder in einer Wanne am Tiberflusse aussetzen. Die Wanne mit den Kindern blieb aber, statt fortgeschwemmt zu werden, am Fufse des Palatin bei einem Feigenbäume, dem jahrhundertelang verehrten ficus Ruminalis, stehen. Eine Wölfin, die an den Fluß zur Tränke kam, näherte sich den Kindern auf ihr Wimmern und säugte sie; später brachte auch der heilige Vogel des Mars, der Specht (picus), den Kleinen Speise, bis sie endlich der Hirt der königlichen Herde, Faustulus, fand und seiner Gattin Acca Larentia zum Erziehen übergab. Her’angewachsen, zeichneten sie sich aus im Kampfe gegen wilde 1 iere wie gegen räuberische Hirten. Bei einem Feste zu Ehren des Hirtengottes Lupercus (d. i. Pan), an den Luperkalien, lauerten Räuber den Brüdern auf, nahmen Remus gefangen und brachten ihn zu Numitor nach Alba Longa. Dieser erkannte seinen Enkel, und indem auch Romulus durch seinen Pflegvater über seine Herkunft unterrichtet war, verabredete Numitor mit Faustulus

3. Grundriss der römischen Altertümer - S. 193

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
§ 98. Namen und Einteilung der Götter. 193 und den Zwillingsbrüdern den Sturz des thronräuberischen Amulius. Der Plan gelang und Numitor wurde König. Er erlaubte seinen Enkeln, ihrem Wunsche gemäfs an der Stelle des Tiber, wo sie ausgesetzt waren, eine Stadt zu gründen. Albaner und Latiner schlossen sich in Menge an. Vor Erbauung der Stadt erhöh sich zwischen den Brüdern ein Streit, wer der Stadt den Namen gebe. Der Vogelflug (augurium) sollte entscheiden. Romulus wählte den Palatin, Remus den Aventin aus, um die Beobachtung (spectio) vorzunehmen. Da erschienen zuerst dem Remus 6, aber bald hernach dem Romulus 16 Geier. Beide wurden jetzt von ihrem Anhänge zum Könige ausgerufen: Remus, weil ihm zuerst, Romulus, weil ihm mehr Geier erschienen seien. Es entstand ein Streit und Remus wurde im Handgemenge erschlagen. Nach anderer Nachricht wäre Remus von Romulus erschlagen worden, weil jener spottend über die niedrigen Mauern des Romulus weggesprungen sei. Romulus ward erster König Roms und bei einer Musterung des Volkes sei er von Mars in einer Wolke entrückt worden, und die Römer verehrten ihn als Romulus Quirinus und als Erbauer und Schutzgott der Stadt. b) Die Äneassage. Diese trat erst in späterer fceit mit der Sage von Romulus in Verbindung. Äneas sei auf der Flucht von Troja mit den Sei-nigen an die Tibermündung gekommen und zur Stadt Laurentum im Lande der Aboriginer, über welche damals Latinus als König herrschte. Latinus zog mit seinen Scharen dem Äneas entgegen und besiegte ihn (nach der einen Nachricht) oder verständigte sich mit ihm (nach der anderen) und schlofs Bündnis. Latinus trat ihm ein Stück Land ab und gab ihm seine Tochter Lavinia zur Gattin. Äneas gründete Lavinium. Turnus, König der Rutuler, verletzt, weil Lavinia ihm zur Gattin versprochen gewesen war, beginnt Krieg gegen Äneas und Latinus ■, letzterer fällt in der Schlacht. Turnus setzt den Krieg gegen Äneas fort; dieser erhält aber einen Bundesgenossen an Evander, der, von Arkadien stammend, auf dem Palatin sich angesiedelt hatte. Äneas besiegt alsdann den Turnus im Zweikampfe. Nach Livius soll jedoch Äneas in der Schlacht gefallen und, am Flusse Numicius begraben, als Iuppiter in-diges verehrt worden sein. Sein Sohn Ascanius gründete Alba Longa. Der ebengenannte arkadische Evander (= der gute Mann), von welchem einzelne Sagenreste am Palatin, wo er gesiedelt haben sollte, hafteten, ist das Gegenstück vom Cacus (xocxd?, der böse Mann), einem Riesen, der von Herkules auf seiner Wanderung durch Italien getötet wurde (Höhle des Cacus am Palatin). Nach dieser That traf Herkules in der Gegend, avo später Rom stand, mit Evander zusammen, welcher ihm die ara maxima am Rindermarkte errichtete und opferte. Dieser Altar war jahrhundertelang berühmt. Dies die Hauptpunkte aus den Mythen und Sagen, welche der Römer hervorgebracht hatte. I. Die Gottheiten oder Gegenstände des Kultus. § 98. istamen und Einteilung der Götter. 1. Die appellativen Namen für Götter sind dei, di und divi, ersteres von deus (= deus vom sanskrit. deivos) aus dem Stamme deiv (div) = Licht und Tag, also gleichen Stammes mit Dis, dies und bedeutet die „Lichten“, „Glänzenden“ oder „Himmlischen“. Krieg, röm. Altertümer. 2. Aufl. ia

4. Grundriss der römischen Altertümer - S. 208

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
208 § 108. Die Götter der Unterwelt und des Todes. 2. Neptunus1 (etruskisch Nethuns), Nebenform Niptumnus, ist der Gott der See, namentlich des Mittelländischen Meeres, dann später Beschützer der ritterlichen Übungen. Sein Kult ist in Rom kein einheimischer, sondern mit dem Namen aus dem Orient, aber sehr frühe, überkommen. Mit seinem Wesen verknüpfte sich die Mythe vom griechischen Poseidon. Neptunus zeigt sich bald als wilder Herrscher und Aufwühler der See, bald als Beruhiger derselben. Seine Attribute sind der Dreizack (tri-dens), Delphin und Pferd, das Bild der wogeuden See, weswegen er auch Neptunus equester hiefs. Diesem erbaute der Seeheld Agrippa auf dem Marsfelde ein Heiligtum und eine Halle mit Gemälden aus der Argonautensage. Die Neptunalia, am 23. Juli, waren ein volkstümliches Fest, au welchem man Laubhütten (umbrae) errichtete. Als Hafengott rief man den Portumnus an. § 108. Die Götter der Unterwelt und des Todes. Über die unterirdischen Gottheiten hatten die Römer noch weniger klare Vorstellungen und darum auch keine Mythologie, wohl aber Totenkult. Eigentümlich ist hier, dafs alle Erdgottheiten (Tellus, Ceres u. a.) zugleich Totengötter sind; ähnlich wie die Ägypter Isis und Osiris, die Personifikationen vom Nilland und Nilstrom, nebenbei als Götter der Unterwelt verehrten. An Totenfesten und -Opfern war die römische Religion reich. 1. Der Dis Pater,' d. i. der reiche, mächtige Vater (Dis, oioc, verwandt mit dives, divus; Nebenform zu dives ist Dis = Iiaoutojv), ist der echtrömische Gott der Unterwelt und erhielt seinen Namen teils weil er alle Schätze in seiner Tiefe birgt, teils weil er alles Menschenleben in seinem Schofse aufnimmt. Nur durch allmälige Dichtung und durch Anlehnung an die Griechen haben die Römer den Orcus 2 kennen gelernt. Als Gott des Todes geht dieser umher um seine Ernte einzuheimsen, während der Dis Pater immer im Totenreich thront. Beiden ist die Cypresse heilig und werden schwarze Opfertiere (Stiere, Schafe) dargebracht. Orcus ist bald König der Unterwelt (wie Hades), bald diese selbst. Auch nannten die Römer die Unterwelt Inferi, die „Unteren14 und der Ort ihres Aufenthaltes. Über den Zustand der Toten im Orcus siehe Verg. Aen. 6, 735 ff. 1 Neptunus (Niptumnus) vom part. vititojaevo; , von der Wurzel* vm, vice, netzen, vgl. nübes, veccext) und Zend, napta, feucht. 2 Orcus entweder vom semitischen araq , das Untere = Erde oder von einer "Wurzel urg — oder herk — (Eipyu), opxo?), welche einschliefsen bedeutet. Ygl. "'Epeßo;, Finsternis.

5. Grundriss der römischen Altertümer - S. 232

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
232 § 120. Die Opfer. lobte Marius im cimbrischen Kriege eine Hekatombe und nach der Niederlage am Trasimen wurden dem Juppiter 300 Stiere geschlachtet. Bei der großen Sühnung (lüstrum) am Ende des census sowie nach Beendigung des Triumphes wurden drei verschiedene Opfertiere, Eber, Widder, Stier (suovetaurilia), geschlachtet. Man opferte, wenn ein fehlerloses Tier nicht zu haben war, vom Opferbäcker (fictor) gebackene Tierfiguren aus Teig oder Wachs. Die Opferhandlung (immolatio). Ein Opferdiener (popci) führte das mit Bändern (vittae) und Kränzen geschmückte Tier vor den Altar, und zwar mit schlaff gelassenem Stricke (extenso fune), damit so das Tier freiwillig zum Altäre zu gehen schien, weil ein Sträuben demselben für ominös galt. Vor Beginn der Handlung ruft der praeco: „procul este profani“ und „favete lin-gius“. Vor dem Altäre streute der Pontifex (oder ein anderer Opferpriester), der sich vorher gewaschen haben mufste, in weifser Tracht die mola scilsct, Fig. 46. Opferscene. d. i. Mehl mit Salz vermischt auf die Stirne (itn-mola-re), von welcher er ein Büschel Haare abgeschnitten und ins Altarfeuer geworfen; dann fährt er mit dem Messer von der Stirne über den Rücken des Opfers, es weihend mit den W oiten. macta est (es ist gesegnet oder geweiht) oder macte hac ove esto, wobei er den Namen der Gottheit, welcher geopfert wird, erwähnt. Jetzt fragt der popa: agone? (soll ich? darf ich ?) und auf die Antwort des Priesters: lioc age (thue es) schlägt jener das Tier mit der Axt auf das Haupt, worauf der cultranus ihm mit dem Messer die Kehle durchschneidet, das Blut in Schalen auffängt und mit Wein und Mehl vermischt auf den Altar giefst. Das Opfertier w ird nun auf den Opfertisch gelegt, mit Wein und Weihrauch übergossen, A’om cultrarius aufgeschnitten, Lunge, Herz und Leber vorsichtig mit langen Messern (secespitae) herausgenommen und vom Opferschauer (extispex, haru-spex) untersucht. Wird ein Fehler entdeckt, so mufs eine hostia succedanea (Ersatztier) geopfert werden. Sind die Eingeweide als fehlerfrei erfunden, so werden sie in Körbe gelegt, mit Wein, Mehl und Weihrauch übergossen und vom Priester dreimal um den Altar getragen und dann auf ihm verbrannt, wobei er die Götter um gefällige Aufnahme des Opfers anfleht und ein Schlufs-

6. Grundriss der römischen Altertümer - S. 249

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
§ 126. Religiöse Gebräuche bei Ehe und Begräbnis. Totenkult. 249 Nach einigen Tagen erfolgte der Leichenzug (funits, pompa, exe-quiae). Der Leichnam wurde entweder beerdigt (humatio) \ woher die Zurufe: sit tibi terra levis; ossa molliter cubent etc.), oder verbrannt (concremare, sepelire). Das Begraben war in Rom die älteste Sitte und vom Pontifikalrecht streng vorgeschrieben, dem Toten glebam in os inicere, weil er, solange er unbeerdigt lag, keine Ruhe fand {Hör. Od. 1, 28. 2. Cic. 1 egg. 2, 22); wer es’unter-liefs, dem unbestatteten Toten wenigstens ,pulveris exigui munera4 <y| <&■ Sm W» ii l Fig. 47. Columbarium der Freigelassenen (1er Kaiserin Livia an der Via Appia (nach. Canina). (Hör. 1. c.) zu spenden, beging einen Frevel. Kleinere Kinder wurden stets begraben. Von Leuten, die im Kriege oder in der Fremde starben, wünschte man wenigstens ein Glied in der Heimat zu begraben und errichtete, wenn dies nicht möglich war, ein cenotaphium und nahm ein symbolisches Begräbnis vor. Die Zwolftafeln verboten das Begräbnis innerhalb der Stadt (hominem 1 Phn. h. n. 7, 187: ipsum cremate apud Romanos non fuit veteris in-stituti, terra condebantur.

7. Grundriss der römischen Altertümer - S. 251

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
126. Religiöse Gebräuche bei Ehe und Begräbnis. Totenkult. 251 Wer einem Begräbnis anwohnt, reinigt sich nach demselben durch Besprengen mit Wasser {Verg. Aen. 6, 229) und Beräuchern (suffitio) mit verbrannten Lorbeerblättern; endlich wird den Laren ein Hammel (vervex) geopfert und das Haus, wo der Verstorbene lag, mit verbenacum (Eisenkraut, hierabotane) geräuchert. Dieser Tag hiefs feria denicalis (v. nex). Neun Tage nach dem Begräbnis aber fand eine Totenfeier (sacrificium novendiale oder kurz novendial) statt mit Opfer und Totenmahl (cena novenclialis, epu-lum funebre). Oft wurde auch eine Spende in Fleisch oder Geld dem Yolke verliehen (.Liv. 8, 22; 39, 46), und seit 264 v. Chr. kamen die munera gladiatoria als Totenfeier auf; der dort Gefallene galt als sacrum htimanum den Manen und den di inferi. An die Manen des Verstorbenen und sein Grab knüpfte sich weiter ein fortwährender Kult, der teils öffentlich von Staatswegen (sacra joopidaria), teils privatim (sacra privata) gefeiert wird. Zu er-steren gehört die alljährlich im Kalender verzeichnete Totenfeier der joarentalia und fer alia. Die parentalia oder dies parentales (eigentlich Feiertage der Eltern und Verwandten) wurden vom 13.-21. Februar begangen und schlossen mit den fer alia — Totenfeier am 21. Februar. Die neun Tage der Totenfeier waren dies religiosi; alle Tempel waren geschlossen, Heiraten verboten, die Magistrate erschienen ohne ihre Amtszeichen; man trug Speisen auf die Gräber, opferte Wein und Blumen (Ouid. fast. 2, 531 sqq.). Daneben verehrte man die Manen noch durch mancherlei Privatkulte an den jährlichen Totes- und Begräbnistagen derselben und man machte Familienstiftungen für die Feier von Jahresopfern. Diese Totenopfer (inferiae) an die Manen bestanden in Wasser, Wein, warmer Milch, Honig, Öl und Blut von schwarzen Schafen, Schweinen und Bindern, das man auf das Grab gofs (profundere), auch Weihrauch und Salben wurden geopfert. Eine eigentümliche Privattotenfeier war das Rosenfest (vosarict, voscilict), das man im Mai oder Juni mit einem Mahle beging, wobei Rosen an die Gäste verteilt und aufs Grab gelegt wurden. Die Rose opferte man überhaupt den Manen gerne. Daher die Ausdrücke dies rosarum und rosatio. Auch Veilchen (violae) liebten die Toten. — Den Verstorbenen opfern heifst parentaie, Cic. legg. 2, 21: Februario mense mortuis parentare voluerunt. — Die Leichenspiele, welche an die Stelle der Menschenopfer getreten waren, sollten als loten ehre und Sühne der abgeschiedenen Manen gelten. Darauf gehen die Ausdrücke mumis Scipiom's bei Cic. Sest. § 124; Tcic. hist. 2, 70 (munus Caecinae).

8. Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 11

1915 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Die Deutschen zur Zeit der ersten Kmpfe mit den Rmern. 11 dem griechischen Ares sich mitten in die Schlacht strzt. Der Dienstag (alemann. Zistag, altbayr. Ertag) ist ihm heilig. 4. Frija (nord. Frigg), die Gemahlin Wodans, in Mitteldeutschland als Frau Holle, in Oberdeutschland als Berta (die Glnzende) verehrt. Sie ist die Beschtzerin des huslichen Herdes und der Spinnkunst. Als Gttin des Himmels empfngt sie die gefallenen Helden in Walhalla und reicht ihnen das mit Met gefllte Trinkhorn. Ihr ist der Freitag heilig. 5. Nerthus, die Leben und Nahrung spendende Erdmutter, ist zugleich die Gttin des Todes (nord. Hel die Verborgene). Als solche wohnt sie in der Hella (daher unser Wort Hlle") und nimmt die Toten, die auf dem Lager gestorben sind (Strohtod"), in ihrem dunkeln, freudelosen Reiche auf. Auer den groen Gottheiten gibt es noch zahlreiche gttliche Wesen niederer Art, die daheim und in der Natur den Menschen nahetreten. Im rauhen Berg-wald und auf der strmischen See Hausen die ungeschlachten Riesen 1 ober Hnen, im ruhigen Wasser die verfhrerischen Nixen, im Sche der Erbe und in den Wohnungen der Menschen die listigen Zwerge, die neckischen Kobolbe und die hilfreichen Heinzelmnnchen; auf den Wiesen und um die Bume schweben die leichten Elfen2. Die Germanen verehrten ihre Götter durch Gebet und Opfer auf den Gipfeln der Berge (Gobesberg bei Bonn = Wobansberg, Donnersberg i. b. Harbt) und in bunfeln Wtbern; Tempel und Gtterbilber waren in der lteren Zeit unbekannt. Die Opfer bestanben teils in Felbfrchten teils in Vieh, zuweilen auch in Menfchen, namentlich Kriegsgefangenen, und wrben gewhnlich durch Priester bargebracht. Diese bilbeten jeboch keinen abgeschlossenen Stanb (Kaste) wie die Druiben bei den Galliern; jeber freie Germane konnte Priester werben. Den Willen der Götter erforschte man aus den Eingeweiben der Opfertiere und dem Fluge der Vgel, ober durch das Werfen von Stbchen, in welche Runen eingeritzt waren. Die groen Götter feste knpften sich an die bebeutungsvollsten Erscheinungen in der Natur, z. B. die Sommer- und Winter-Sonnenwenbe. e) Volkscharakter. Wie jebes Volk seine Eigenart (Charakter) hat, so auch die Germanen. An ihrem uern fiel den Rmern auf die hohe Gestalt, das blonbe Haar und das blaue, trotzig blickenbe Auge. Als sittliche Vorzge rhmt Tacitus besonbers ihre Keuschheit. Treue und Tapferkeit. Das Weib stanb in solcher Achtung, ba es ihnen als eine Art hheren Wesens erschien. Ost haben Frauen als Wahrsagerinnen groen Einflu ausgebt. Die Treue zeigte sich nicht nur in dem Verkehr der Verwanbten und Freunbe, sonbern auch gegenber dem Gesolgsherrn (vgl. S. 9) und dem Fremben, dem schrankenlose Gastsreunbschast gewhrt wrbe. Die Freube der Germanen an Waffen, Kampf und Sieg bezeugen die vielen Personennamen, die mit biesen Wrtern zusammengesetzt stnb, z. B. Wilhelm, Siegsrieb, Gertrub. Eine Schattenseite des arakters war die Neigung zu Trunk, Spiel und Jhzorn. 1 In der nordischen Sage erscheinen die Riesen im allgemeinen als Feinde der Götter. Mit den Riesen heimlich verbndet ist der bse Gott Loki, auf dessen Anstiften der Lichtgott Bald er von seinem blinden Bruder H der erschlagen wird. In friedlichem Verkehr mit den Gttern steht der Meeresriese gir. 2 Vgl. die Gedichte Erlknig" (= Elfenknig) und Der Fischer" von Goethe, x \ Die Heinzelmnnchen" von Kopisch. V

9. Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 109

1915 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Zustnde unter den staufischen Kaisern. 109 lichen Sthle verloren, sondern auch auf wichtige Rechte zu Gunsten der Fürsten verzichteten. 3. Die Stellung der Fürsten befestigte sich immer mehr, bis sie unter Friedrich Ii. Landesherren wurden. 4. Auch die Städte entzogen sich allmhlich der Verwaltung durch das Reich und seine Beamten. In der letzten Zeit der Staufer gelang es vielen, die Hoheitsrechte (Gericht, Polizei, Mnze, Zoll) durch Gewalt oder durch Kauf in die Hnde ihres Rates zu bringen und ebenso wie die Fürsten die Landeshoheit zu erringen. Sie hieen Reichs-st d t e, weil sie nur den Kaiser als Herrn anerkannten. Im Gegensatze zu ihnen hieen diejenigen, welche einen Fürsten zum Herrn hatten, Fürsten- oder Land-stdte. So war Deutschland am Ende der staufischen Zeit auf dem Wege, sich in eine Menge frstlicher Territorien und stdtischer Republiken aufzulsen. 5. Als der oberste Reichsbeamte leitete noch immer der Kanzler die Geschfte fr das ganze Reich. Den Titel eines Erzkanzlers fhrte der Erzbischos von Mainz fr Deutschland, der Erzbischof von Kln fr Italien, der Erzbischof von Trier zeitweise sr Burgund. Das Gerichtswesen behielt seine alte Grundlage (Schffengerichte von Standesgenossen). Die Selbsthilfe wurde eingeschrnkt, aber nicht beseitigt (vgl. S. 100). Das Heerwesen hngt auf das engste mit dem Rittertum zusammen Lehnsmann, Krieger und Ritter waren gleichbedeutende Begriffe; nur in den Stdten erhielt sich der Gedanke der allgemeinen Wehrpflicht. Die Erziehung, Kleidung, Wohnung und Beschftigung des Ritters war ganz auf den Krieg berechnet. Doch empfing das Rittertum durch die Beobachtung seiner geselligen Formen, die während der Kreuzzge aus Frankreich herberkamen, durch die Pflege der Dichtkunst und den Kampf fr edle Zwecke eine hhere Weihe. Der Ritter sollte sein der Tugend Schild, der Ehre Eckstein". Darum wurde der junge Edelmann schon als Kind (Page, Edelknabe) am Hofe des Lehnsherrn zur Hseschheit" erzogen. Als Knappe ( Knabe, Knecht, Edelknecht) lernte er die Waffen führen und ein Ro tummeln sowie die Kunst des Singens und Sagens" (Dicht- und Sangeskunst). Im Alter von 20 oder 21 Jahren wurde er unter kirchlichen Feierlichkeiten mit dem Ritterschwert umgrtet (Schwert-leite) und empfing den Ritterschlag. Damit bernahm er eine dreifache Aufgabe: 1. Gottesdienst, d. h. die Verteidigung der Kirche gegen die Un-glubigen (Mohammedaner, Heiden) und den Schutz der Armen, Witwen und Waisen; 2. Herrendienst, d. h. Treue gegen den Lehnsherrn bis in den Tod; 3. Frauendienst, d. h. die Pflicht, die Frauen zu schtzen und zu ehren und im Dienste einer Frau ( Herrin) ritterliche Taten zu vollfhren. Die Hauptteile der Ausrstung waren solgende: eine Stolanze und ein langes, breites Schwert, ein dreieckiger hlzerner Schild mit aufgemaltem Wappen, dem Abzeichen des Geschlechtes, ein fast bis an die Knie reichender Kettenpanzer, darber ein langer, rmelloser, buntseidener Rock, in welchen das Wappen gestickt spter (1353) zu einem Bunde vereinigten: Hagenau, Kolmar usw. (Stra-brg gehrte als Bischofsstadt nicht zu ihnen.) In der Schweiz traten zur Zeit Friedrichs Ii. die Bewohner der Tler Schwyz und Uri unter die Vogtei des Reiches. 1 Vgl. u. a. Goethe: Der Snger"; Schiller: Der Taucher".

10. Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 10

1915 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
10 Erster Zeitraum. Bis zur Grndung des Frankenreiches durch Chlodwig. Westfalen auch hofweise (Einzelhfe). In Stdten zu leben war dem Ger-manen verhat; sie erschienen ihm als Zwingburgen der Knechtschaft" (Tacitus). Die Beschftigung des freien Mannes bildeten hauptschlich Jagd und Krieg sowie der Besuch der Volks- und Gerichtsversammlung; oft lag er ganze Tage aus der Brenhaut und zechte mit seinen Nachbarn und Freunden. Die Arbeit im Felde und im Hause fiel den Unfreien, den Frauen und Kindern zu. Die geistigen Bedrfnisse waren gering. Bcher und Schulen kannte man nicht: doch war der Gebrauch einer eigenartigen Schrift, der aus dem lateinischen Alphabet gebildeten Runen, d. h. geheimnisvoller Zeichen (vgl. raunen, zu-raunen), allgemein verbreitet. Man ritzte sie besonders in Gerte und Waffen, um den Besitzer zu kennzeichnen oder Zaubersprche anzubringen Geistige Anregung und Unterhaltung boten auch die religisen und weltlichen Lieder, deren Gegenstand die Taten der Götter und der Helden, z. B. Siegfrieds, des deutschen Achilles, bildete. Jeder dichtete, wie es ihm der Geist eingab; einen Dichterstand (Skalden) gab es nur bei den Nordgermanen2. 8) Der Volksglaube. Wie alle Heiden, so sah auch der Germane in den Elementen und Krften der Natur hhere Wesen. Als wichtigste Gottheiten sind folgende zu merken: 1. Wodan, von den Nordgermanen Odin genannt, der Gott des Himmels, dessen Auge die Sonne ist, der Schpfer des Weltalls, der Vater der Götter und Menschen. Im blauen Mantel, den grauen Sturmhut auf dem Haupte, fhrt er rauschend durch die Lfte. Als Gott des Sturmes3 leitet er auch die strmende Feldschlacht und sendet die Kampfgttinnen (bei den Nordgermanen Walkren Totenwhlerinnen) aus, um die auf der Walstatt Gefallenen in die Himmelsburg Walhalla ( Totenhalle) zu geleiten. Zwei Raben, Hugin ( Gedanke) und Munin ( Erinnerung), sitzen auf seinen Schultern und fliegen hinaus, um Kunde von dem Laufe der Welt einzuziehen4. Unter den Wochentagen ist ihm der Mittwoch (niederd. Wunstag oder Gunstag Wodanstag) heilig. 2. Donar (nord. Tor), Wodans Sohn, der rotbrtige Gott des Gewitters, der auf seinem mit Ziegenbcken bespannten Donnerwagen einherfhrt und den immer wieder in seine Hand zurckkehrenden Blitzhammer schleudert. Er spendet den fruchtbaren Gewitterregen und wird daher als Beschtzer des Acker-b a u e s verehrt. Von den Tieren liebt er besonders den roten Fuchs und das rote Eichhrnchen, von den Bumen die Eiche. Der Donnerstag ist ihm heilig. 3. Ziu (nord. Tyr), in einigen Gegenden Er genannt, ebenfalls ein Sohn Wodans. Er war ursprnglich, wie der griechische Zeus, der Gott des Himmels; spter wurde er als Saxnot ( Schwertgenosse) zum Kriegsgott, der gleich 1 Im Gegensatz zu diesen Runenzeichen nannte man spter die Schriftzeichen in einem Buche Buchstaben (Stab Schriftzeichen). 2 Vgl. Uhlands Gedicht Der blinde König". Die Barden" gehren nicht der deutschen, sondern der keltischen Nation an. 3 Diese Vorstellung hat sich erhalten in den Sagen von dem wilden Jger" und von dem wtenden Heer", d. h. den Geisterscharen der Toten, welche unter der Fhrung Wodans namentlich in den Nchten zwischen Weihnachten und dem Feste der heiligen drei Könige durch die Luft strmen. 4 Ein Nachklang dieser Vorstellung tnt uns in der Sage von Kaiser Rotbart entgegen. Vgl. Rckerts Gedicht Barbarossa".
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